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Leben in der Römischen Republik

Am Anfang war Kindesentführung und Brudermord - am Ende stand eine hoch zivilisierte Gesellschaft! Ihre Mitglieder legten Wert auf Tapferkeit und Treue, Gerechtigkeit und Selbstbeherrschung. Mit ihren Tugenden, ihrem Recht und der kleinsten gesellschaftlichen Einheit, der familia, setzten die alten Römer Maßstäbe für kommende Gesellschaften. Was können wir davon noch bei uns wiederfinden?

In dieser mehrteiligen Unterrichtseinheit erarbeiten Schülerinnen und Schüler die wesentlichen Strukturen der römischen Gesellschaft: Die grundlegenden Leistungen, die familia, das Klientelwesen und die Sklaverei.

 

Kompetenzen

In dieser Unterrichtseinheit wird Sach-, Methoden und Urteilskompetenz gefördert.

Die Schülerinnen und Schüler wenden erlernte Fachbegriffe an und nehmen Verknüpfungen zwischen Vergangenheit und Gegenwart vor. Sie erweitern ihre Methodenkompetenz durch die Arbeit mit Quellen und Darstellungen. Indem sie historische Situationen aus verschiedenen Perspektiven beschreiben, finden sie zu einer kriteriengeleiteten Beuteilung und Bewertung historischer Fragestellungen.

 

A  Einstieg: Grundlegende Leistungen der Römer (20 min)

Im ersten Jahrhundert v. Chr. eroberten die Römer das Gebiet, welches ungefähr den heutigen Staat Israel umfasste. In der Filmkomödie „Das Leben des Brian“ gibt es eine (erfundene) Szene, in der eine Gruppe jüdischer Widerstandskämpfer über die Folgen dieser Eroberung spricht.

1. Sieh Dir die Szene an und liste alle Vorteile auf, die die Römer den Einheimischen dieses Gebiets gebracht haben.

https://www.youtube.com/watch?v=CNg0UNTsOYY

2. Diese Vorteile fasst man heute mit dem Begriff „Zivilisation“ zusammen. Schlage in einem Lexikon nach, was genau man unter diesem Begriff versteht, und formuliere dann in zwei oder drei Sätzen eine eigene Definition (= Begriffsbestimmung).

 

Leitfrage für die folgenden Arbeitsschritte

Auf welchen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Grundlagen konnte die römische Zivilisation entwickelt werden?

 

 

B  Die römische familia (40 min)

1. Liste alle Personen auf, die zu deiner Familie gehören. Setze hinter die Namen in Klammern das Verwandtschaftsverhältnis (z. B. „Bruder“ oder „Großtante“)

2. In deinem Geschichtsbuch ist ein Kapitel über die römische familia enthalten. Arbeite den entsprechenden Darstellungstext gründlich durch und fasse den Inhalt abschnittsweise in aussagekräftigen Spiegelstrichen zusammen.

3. Überprüfe dein nunmehr erworbenes Wissen mit folgendem Test:

https://online-lernen.levrai.de/geschichte_uebungen/rom_roemer/20_roemische_familie_uebung.htm

4. Vergleiche die typisch römische Familie der Antike mit deiner eigenen. Gehe dabei nicht nur auf Unterschiede, sondern auch auf Gemeinsamkeiten ein.

5. Suche aus den von dir ermittelten Unterschieden zwei Punkte heraus und beurteile, welche Vor- oder Nachteile sich aus ihnen für die jeweiligen Personen in der römischen Antike ergaben.

 

Zusatzangebot:

Wenn dich dieses Thema besonders interessiert, lies auf folgender Internetseite weiter und vertiefe dein Wissen:

https://www.thomas-golnik.de/orbis/realien/familie.html

 

 

C  Das römische Klientelwesen (30 min)

Möglicherweise sind in dem Schulbuchtext, den du über die römische familia gelesen hast, auch schon die Begriffe „Klient“ und „Patron“ gefallen. Wenn das so ist, lies den betreffenden Abschnitt zur Wiederholung noch einmal gründlich durch. Wenn das nicht so ist, suche über das Register deines Geschichtsbuchs die betreffende Seite und arbeite sie zur Vorbereitung des nächsten Schritts gründlich durch.

Betrachte nun dieses Erklärvideo und bearbeite die nachstehenden Arbeitsaufträge:

1. Erkläre in eigenen Worten, was in der römischen Gesellschaft ein Patron und was ein Klient war.

2. Liste in einer Tabelle die Pflichten eines Klienten und die eines Patrons auf.

3. Erläutere die Vorteile, die sich aus diesem Klientel­verhältnis (auch Klientelwesen genannt) für beide Seiten ergaben.

4. Erläutere die folgende Aussage des Professors über das Klientelwesen: „Das sind letztendlich die Dinge, die in der römischen Republik den Kitt bilden, der alles zusammenhält.“

https://www.youtube.com/watch?v=41a0sWxH92Q

 

 

D  Sklaven im antiken Rom (40 min)

  1. 1. Ermittele über das Inhaltsverzeichnis und Register deines Geschichtsbuchs die Seiten, auf denen du etwas über Sklaven in Rom erfährst, arbeite die entsprechenden Seiten bzw. Abschnitte gründlich durch und fasse die Informationen in aussage­kräftigen Spiegelstrichen zusammen.

2. Vertiefe dein Wissen mit den Informationen, die du auf folgender Internetseite findest:

https://www.blick.ch/life/wissen/geschichte/10-spannende-fakten-zur-sklaverei-im-alten-rom-id15115172.html

3. Überprüfe dein nunmehr erworbenes Wissen mit folgendem Test:

https://online-lernen.levrai.de/geschichte_uebungen/rom_roemer/25_sklaven_rom_uebung.htm

4. Erledige die Quellenarbeit auf dem Arbeitsblatt, das du in der rechten Randspalte findest.

 

Zusatzangebot:

Betrachte diesen Sketch, der auf einem römischen Sklavenmarkt spielt und

erkläre, welche alltägliche Verkaufssituation unserer Zeit die Vorlage für diesen Sketch bildet.

Nimm zu der Frage Stellung, ob diese Darstellungs­weise der historischen Situation gerecht wird.

https://kinder.wdr.de/tv/kaiserkoenigkarl/av/video-sklaven-im-alten-rom-100.html

 

 

E   Additum

Bei Interesse kannst du weitere Aspekte des Themas „Leben in der Römischen Republik“ (bzw. „Leben in der frühen Kaiserzeit“) anhand folgender Schulbuchkapitel erarbeiten:

  • Geschichte und Geschehen 1 (Klett), 144–147 („Alltag und Pracht in Rom“)
  • Forum Geschichte 5 (Cornelsen), 148 f. („Rom – ein Reich des Friedens?“), 150 f. („Wohnen im antiken Rom“), 154 f. („Arbeiten im antiken Rom“), 158 f. („Die Wasserversorgung – eine technische Herausforderung“) und 160 f. („Wirtschaft und Handel im Römischen Reich“)
  • Zeit für Geschichte 5 (Schroedel), S. 128 f. („Rom – die Hauptstadt des Reiches“), 130–135 („Alltags­leben und Freizeit der Römer“) und 138 f. („Pompeji – eine Stadt erstarrt“)
  • Zeiten und Menschen 1 (Schöningh), S. 182 („Die römischen Kinder gehen zur Schule“) und 184–189 („Leben in Rom – Gebäude erzählen vom Leben in einer antiken Weltstadt“)

 

 

F   Zwischenbilanz (20 min)

In der folgenden Lerneinheit „Politischer Wandel im republikanischen Rom“ wirst du noch einiges über die politischen und militärischen Gründe erfahren, die dazu führten, dass Rom zur Weltmacht aufstieg und seine Zivilisation verbreiten konnte. In der vorliegenden Lerneinheit „Leben in der Römischen Republik“ ging es hingegen um gesellschaftliche, rechtliche und wirtschaftliche Aspekte.

1. Überlege, was die Struktur der römischen familia, das Klientelwesen und das Festhalten an der Sklaverei damit zu tun hatten, dass Rom groß und mächtig werden konnte.

 

Die Römer nannten ihr Gemeinwesen res publica, was so viel wie „öffentliche Sache“ oder „die Sache aller“ bedeutet. Aus heutiger Sicht möchte man diese Bezeichnung für unangemessen halten, weil viele Menschen, wie du gelernt hast, keine oder nur eingeschränkte Rechte hatten oder ihre Rechte faktisch nicht frei ausüben konnten.

2. Finde Argumente dafür, dass die Bezeichnung res publica aus antiker Sicht durchaus angemessen war.

 

 

Bereitgestellt von: Niedersächsische Landesschulbehörde, Fachberatung Geschichte, 04/2020

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